Beitragsfoto: Team Glamometer mit KATAG Vorstand Angelika Schinder-Obenhaus, die den Glamometer Hoodie Messestand auf der Fashion Week ermöglichte
Was passiert eigentlich auf einer Modemesse?
Als Außenstehender macht man sich oft völlig falsche Vorstellungen davon. Es ist weder super glamourös, noch trinkt man den ganzen Tag Champagner, im Gegenteil. Nur bei klarem Kopf ist man in der Lage, die Budgets so verteilen, dass sie geschäftlich Sinn machen, dass die Saat aufgeht.
Mode zu bestellen, die erst ein paar Monate später ausgeliefert wird, ist mit einen immensen Risiko behaftet. Kein Mensch weiß, wie der Markt sich entwickelt, welche Farben sich durchsetzen, welche Schnitte kommen und wie sich die Frauen WIRKLICH fühlen werden. Ich habe deshalb allergrößten Respekt vor den „Buyers“, wenn sie für sechsstellige Summen Ware einkaufen und die Größenschlüssel aufteilen. Einkäufer ist, gerade heute in Zeiten größter Konkurrenz durch vertikale Anbieter wie Zara – die keine Einkäufer haben, sondern eine zentral ausgesteuerte Supply Chain, ein Hochrisiko Beruf und unglaublich stressig.
Inspiration tut Not und da sind die Messen in Berlin, die „Premium“ mit der „Seek“, der „Bright“ sowie der „Show & Order“ wirklich richtungweisend, weil cool. Kein Mensch braucht mehr braven Einheitsbrei. Mode war ja schon immer auch ein Zeichen der Unterscheidung, und das entwickelt sich gerade wieder heraus. Wie gesagt: wir sind in Zeiten des Überflusses, Dank vertikaler Mode Anbieter.
Allein der Berliner Modesalon im Kronprinzenpalais, eine Leistungsschau deutscher Modedesigner, ist eine Reise wert. Anders als bei der „Premium“ Messe, wo tatsächlich geordert wird und die Stände cool, jung und edgy sind, inszeniert der Berliner Salon seine Aussteller luxuriös und High End.
Ich möchte mich auch nicht an dem allgemeinen Gejammer beteiligen, dass der Termin „Berlin Fashion Week“ zu früh im Jahr statt findet, weil parallel ja immer andere internationale Messen laufen und zudem die Kollektionen schlicht noch nicht fertig sind. In Berlin geht es um Inspiration, um Anregungen.
Und ja, Berlin ist der Ort der ausgeflippten Parties, und mancher Mode-Professional tanzt lieber im Berghain als Oders zu schreiben und sagt dann kurzfristig ab, weil er noch blau ist und auf Droge. Aber das gehört dazu.Das macht Berlin speziell und durchgeknallt, dieses kleine bißchen Anarchie, die früher die wichtigste Triebfeder der Mode war, bevor es die vertikalen Anbieter gab mit ihrem Kommerz-Ding.
Gerade wenn man NICHT aus der Großstadt kommt, ist die Berliner Luft erfrischend und wichtig. Und umgekehrt erfahren die Coolen, was draussen am Markt WIRKLICH los ist, was die Menschen, die Kunden, bewegt.
Fashion ist soviel mehr als nur Bekleidung.
Mode ist ein Way of Life und es ist angenehm, in Berlin am Puls der Zeit zu sein. Hier sind so viele Idealisten am Werk, das ist sympathisch und ein Alleinstellungsmerkmal. Es fängt beim Catering an mit erstklassigen Bio-Produkten aus Brandenburg. Ich schmecke keinen Unterscheid zwischen „Milch Halle“, Berlin und „Gjelina“ L.A, DEM hochgepriesenen Referenz-Deli in Venice Beach. Food is Fashion. Wie kann ich ernsthaft einer Kundin einen angesagten Jeans-Cut verkaufen ohne über Açai, Kale (Grünkohl) oder Hummus Bescheid zu wissen?
Mode ist auch Innenarchitektur. Und die schicken Hauptstadt-Hotels, die Restaurants, die Geschäfte, aber auch die Messestände bieten wertvolle Hinweise auf eigene Interior-Konzepte, die Frage welches Holz, welche Tapete, welches Licht-System meine Marke weiter bringt.
Und schließlich ist Mode ein People Business. Menschen treffen, miteinander reden, sich austauschen und anregen. Wie laufen Deine Geschäfte? Was sind Deine größten Herausforderungen? Was können wir gemeinsam machen, um uns zu verbessern? Gegenseitig unterstützen statt gegeneinander konkurrieren. Wir sind alle in der gleichen Branche, make Fashion Great Again.
Ich habe mich SO über die Besucher an unserem Glamometer Messestand im 5.Stock im „Kühlhaus“ gefreut. So viele Anregungen und wertvolle Hinweise (ja, und auch wohl tuende Aufmunterung) bekamen wir im Lauf der 3 inspirierenden Tage. Anbei ein kleiner Überblick und Danke an das Team der Premium, das sind so tolle und tüchtige junge Frauen, Danke an die KATAG und (The Mercer) N.Y., die unser Projekt ermöglichen und Danke an meine fabelhafte Sister, die unseren Stand so liebevoll betreute.
Unten: So fing alles an. Anita Tillmann rief mich an…..und so kam Glamometer zu seinem ersten Messestand (unten) , an dem die Mini-Hoodie Kollektion ausgestellt wurde. Gaaaaaanz wichtig ist heute ja die Gestaltung eines Standes, es muss instagrammable sein (und natürlich auch Low Budget), so kam meiner Freundin Julia von „Bumble“ die Idee mit den Glamometer Luftballons, die die Balloneria in Wien für uns realisierte.
Unten: Mit „Odeeh“, den Designern Jörg Ehrlich und Otto Drögsler bin seit Jahren gut bekannt. Es ist so ein schickes Label, wirklich vornehm und luxuriös mit einer eigenen Atelier Kultur und Inhabern, die eine echte Handschrift haben. Das ist selten geworden aber auch kostbar und deshalb kollaborieren die beiden jetzt mit der legendären staatlichen Porzellan Manufaktur Meissen
Unten: Fashion Week ist Netzwerken. Beim Glamometer Ladies Lunch im Borchardt trafen sich echte Influencerinnen zum Austausch. Ulrike Zeitlinger-Haake aus der Bild Chefredaktion diskutierte mit Dr. Gabriele Castegnaro vom Modehaus Konen über die Sondierungen der GroKo und deren Einfluß auf die deutsche Textilwirtschaft. Designerin Leyla Piedayesh, LalaBerlin, besprach mit Anne Höweler von Cover Communication die Möglichkeiten digitaler Marketing Strategien. PR Koryphäe Nicole Weber scherzte mit Schauspielerin Julia Malik über das Seating ihres legendären Dinner for Friends, einem Highlight der Berliner Fashion Week. Loulou Berg, Präsidentin vom German Fashion Council, tauschte sich mit Angelika Schindler-Obenhaus, Vorstand KATAG AG, Europas größtem Textildienstleister über Nachwuchsförderung aus. Managerin Daniela Giller lotete mit Designerin Aysen Bitzer „Aybi“ und Einzelhändlerin Sue Giers mögliche Kollaborationen aus. Danke für die spannenden und interessanten Insights!
Unten: Social Media Gipfel. Viky Rader nutzte mit Super Bloggerin Xenia Overdose ihre individuelle Reichweite für (mehr) gemeinsame Aufmerksamkeit. Ein einziger Post, ein einziges Foto kann heute ja eine Karriere entscheiden, eine kluge Strategie ist deshalb geboten. Beide trugen -zufällig – ähnliche Outfits von Dorothee Schumacher und freuten sich darüber so sehr (Schwestern im Geist!!), dass sie die Looks gleich an die begeisterten Fans posteten
Unten: Das bin ich mit Dorothee (Schumacher), wie lange WIR uns schon kennen, da gab’s noch keine Handys….und ich führte das erste Interview mit ihr, sie designte damals T-Shirts und ich berichtetet für die „ELLE“….
Unten: Beim „Dinner for Friends“. Team Glamometer mit Team Griess-Nega, den beiden Brüdern Malte und Thorleif, die das Taschen Label Sophie Hulme jetzt so richtig auf Vordermann bringen.
Unten: Arbeitsfrühstück im Atelier bei Leyla Piedayesh, Lala Berlin. Die neue Kollektion ist so derartig der Hammer, dass ich richtig ausgeflippte und den armen (und super smarten) Assistenten Max mit dem Tode bedrohte, falls Glamometer NICHT SOFORT UND ALS ERSTES die neuen Outfits zeigen darf. Danke lieber Max, ich bin Dein Fan!!!!!
Unten: Viky mit der coolen und einfach nur bezaubernden Londoner Influencerin Nina Suess und ihrer Schwester. Wir mögen uns sehr und treffen uns auch mal außerhalb der Messezeiten zum Austausch
Unten: Auch das gehört bei der Fashion Week dazu. Interviews geben. Mach ich aber eigentlich – auch wenn es hier anders aussieht – ganz gerne.
Fotoquelle: Instagram