Über das Thema ,,Follower kaufen auf Instagram“ wurde bereits ganz oft diskutiert. Auch ich habe mich darüber schon ausgelassen. Ich mag diese unehrliche Art und Weise nun mal nicht, wie so manche auf Instagram vorgehen – auch wenn mir einige jetzt wieder Neid unterstellen werden. Aber kann man auf gekaufte Follower tatsächlich neidisch sein? Auf Erfolg, der lediglich bestellt, bezahlt und nicht erarbeitet wurde? Ich finde: nein.Jeder, der einen IG-Account hat und dort wachsen möchte, weiß wie schwer es ist, reelle Follower und Likes auf dieser App zu generieren – besonders in der Ü40/Ü50 Gruppe, denn diese Generation ist auf Instagram nicht so zahlreich vertreten wie die junge Altersklasse. Deshalb werden wir ohne nachzuhelfen auch nie die Followerzahl junger, bekannter Bloggerinnen erreichen. Wobei auch diese Influencer gerne „einkaufen” gehen. Spaßeshalber habe ich mal einige Damen geprüft* und das Ergebnis war erschreckend. Fast alle namhaften Accounts polieren ihre Followerzahlen auf. Besonders von den Influencern, die ich eigentlich sehr schätze und für ihre Arbeit durchaus bewundere, tun es viele.
Aber nicht nur Blogger drehen an ihren Instagram-Zahlen – auch ganz normale private Accounts tun das. Hier habe ich schon öfters über die Beweggründe nachgedacht, denn die psychologischen Hintergründe interessieren mich wirklich. Was veranlasst einen Mensch dazu, seine Followerzahlen zu fälschen? Für jemanden, der IG als Business benutzt, ist die Anzahl durchaus wichtig, denn steigende Follower steigern auch den Marktwert. Doch was erhoffen sich die privaten Accounts, die ihre Follower und Likes frisieren? Machen sie sich so für Marken interessanter? Ja, ganze viele, die privat auf Instagram sind, möchten sich eine Scheibe vom Kuchen abschneiden. Von einem Kuchen, der bei genauerem Betrachten gar nicht soooo lecker ist. Wenn man sich mal überlegt, welcher Zeitaufwand die Bewerbung der 100.000sten Uhr benötigt … eine Uhr, die im Handel nicht mal 100 Euro kostet. Die wir vielleicht im Normalfall nicht mal tragen würden. Doch Hauptsache umsonst. Für andere wiederum scheinen Kooperationen eine Art Statussymbol zu sein: Bei manchen IG Accounts hat man den Eindruck, sie definieren sich über Koops, weil sie meinen, dadurch begehrt zu wirken – nach dem Motto: ,,Mein Haus, mein Auto, meine Kooperationen.“ Dass das endlose Bewerben von Fitness-Tees, Hautmasken und was auch immer … immer mehr Instagramer abnervt und die Lust auf diese App nimmt, scheint man nicht zu bedenken.
Wer auf Instagram ohne Zukauf von Followern rasch wachsen will, muss aktiv sein. Und das am besten 24 Stunden am Tag. Man muss Liken und Kommentieren was das Zeug hält. Auch ich möchte natürlich, dass mein Account floriert, dient er doch zur Unterstützung meines Blogs – meines kleinen Unternehmens. Trotzdem möchte ich nicht Sklave meines Accounts und den ganzen Tag auf IG unterwegs sein. Ich möchte Likes bekommen, weil meine Fotos bzw. meine Outfits Gefallen finden: echte Likes und nicht nur ,,Like bei mir, like ich bei dir“-Likes. Letzteres ist für mich nicht der ursprüngliche Sinn von Instagram und hat für mich auch nichts mehr mit Vergnügen zu tun. Im Gegenteil, so etwas kann doch nur in enormem Druck ausarten. Dem Insta-Druck will ich mich nicht aussetzen. Ich freue mich über jeden einzelnen Follower und jedes Herz, das ich bekomme. Ich bin auch gerne selbst unterwegs, um mich inspirieren zu lassen. Ebenso interessieren mich die Fotos der Menschen, die mir folgen. Deshalb schaue ich mich immer wieder gerne auf Instagram um. Doch auf keinen Fall will ich von morgens bis abends auf IG aktiv sein, um selbst viele Herzen zu kassieren. Lieber verzichte ich auf das eine oder andere Like. Dafür habe ich Likes aus Überzeugung.
Mittlerweile bin ich froh, dass ich um das großflächige Kaufen von Followern weiß. Es gab Phasen, da habe ich mich arg gewundert und sogar an mir selbst gezweifelt. Ich konnte mir nicht erklären, warum ein Spiegelselfie in einem langweiligen Outfit bis zu 3.000 Likes erhält bzw. und der ebenso unspektakuläre bis fade Account dahinter Abertausende von Followern hat. Jetzt weiß ich: Die Damen kaufen ihre Fans oder hängen den ganzen Tag auf Instagram herum.
*Bis das neue Datenschutzgesetz herauskam, konnte man bei Social Blade wunderbar den erkauften Zuwachs an Followern verfolgen. Nun funktioniert das nicht mehr. Bei Likeometer braucht man sich nur einmal kurz mit der Mailadresse anmelden und kann sich bereits vorhandene Accounts anschauen oder selbst welche hinzufügen. Es ist erschreckend: 85% der Instagram Profile in meinem Umfeld kaufen Follower. Die einen 1.000 auf einmal, andere denken sie wären besonders schlau und ordern immer mal 100 Stück alle paar Tage.
Dieser Artikel erschien zuerst bei www.glamupyourlifestyle, mit freundlicher Genehmigung der Autorin Claudia Steinlein
Ich mag Claudias Account sehr. Danke für den Artikel liebe Claudia. Bei manchen Instagramern geht mir jetzt ein Licht auf.
Schade um die Wichtigtuerei oder sind das Opfer des Instaalghoritmus?
Liebe Ins, Danke für den Kommentar. Instagram ist DAS neue Social Medium, es kommen jetzt auch immer mehr erwachsene Frauen von Facebook rüber. Und die wollen einfach anders, „erwachsener“ und ehrlicher angesprochen werden. Uns kann man nichts vor machen, und wenn wir hinter einen Schwindel kommen, dann verzeihen wir das nicht so schnell. Ich denke, dass das Thema ‚Wichtig tun auf Social Media‘ uns noch lange erhalten bleibt. Lieben Gruß Annette Weber
das schlimme ist selbst agenturen kaufen !! und statten ihre blogger mit likes und kommi´s aus diese kann man ganz einfach selbt eintippen und bis zu 48 std. liefern lassen – es ist eine traurige welt – vom kaufen der instaviews und snapchat views ganz abgesehen…. einfach mal googlen – momentan kann man alles kaufen!
Liebe Stefanie,
Danke für den netten und interessanten Kommentar. So „schön“ es ist, die sozialen Medien zu kennen, so unschön sind manchmal auch die Auswüchse.Follower kaufen ist töricht und dumm, vor allem kommt es immer raus und das ist das Ende jedes seriösen Profils. Aber es gibt – leider – noch viel viel schlimmere Dinge, am besten man selbst verhält sich korrekt und kann in den Spiegel gucken!
Ganz lieben Gruß Annette