Sensible Kopfhaut – ein weit verbreitetes Phänomen
„Am häufigsten leiden Frauen unter einer sensiblen Kopfhaut“, sagt Coiffeur Stefan Pauli aus München. Sie äußert sich durch Schmerzen an den Haarwurzeln beim Bürsten, sie reagiert empfindlich auf Druck und ist gerötet. „Dieses Problem kann man schnell in den Griff bekommen“, sagt Stefan Pauli, der in seinem Salon seit Jahren mit Produkten von Kérastase arbeitet, deren Pflegeserien auch auf Kopfhautthemen zugeschnitten sind. „Bei sensibler Kopfhaut wasche ich die Haare zunächst mit einem neutralen duftfreien Shampoo, das den Säureschutzmantel nicht angreift“, sagt Pauli. Anschließend wird ein Serum auf ganz sanft der Kopfhaut verstrichen.“ Der Spezialist: „Extentioniste“ aus der Serie „Resistance“ enthält drei effektive Wirkstoffe: Calophyllumöl, das Reizungen mindert, entzündungshemmend und antibakteriell wirkt, Pirocton-Olamin, das Juckreiz verhindert. Glycerin beruhigt und spendet Feuchtigkeit. „Ist das Problem akut, kann man das Serum nach der initialen Behandlung im Salon jeden Tag zu Hause auftragen, unabhängig davon, ob man die Haare wäscht. Ein Ergebnis ist schon nach ein paar Tagen sicht- und spürbar.
Vorsicht aber beim Auftragen: Auf keinen Fall einmassieren, nur sanft verstreichen, um die Kopfhaut nicht zu reizen “, sagt Pauli.
Aromakomplexe gegen fettige und feuchte Kopfhaut
„Ich habe doch heute morgen erst die Haare gewaschen und sie hängen jetzt schon wieder schlapp und strähnig herunter“. Das Problem betrifft Frauen, die von fettiger oder feuchter Kopfhaut betroffen sind. Der Hydrolipidfilm der Kopfhaut wird aus den Sekreten der Talg- und Schweißdrüsen gebildet. Dieser Film hält die Kopfhaut geschmeidig und bewahrt die Mikrobenflora. Eine übermäßige Drüsensekretion von Fett und Schweiß allerdings bringt das biologische Gleichgewicht der Kopfhaut durcheinander. Die Ursachen können eine Überproduktion der Schweißdrüsen, emotionales Schwitzen oder eine Schweißüberproduktion durch häufiges Sporttreiben sein. Auch eine genetische Veranlagung oder eine hormonelle Störung können eine Rolle spielen. Neben dem ästhetischen Problem können durch die aggressiven Bestandteile von Schweiß wie Kaliumsalze und Ammoniak auch Haarwachstumsstörungen auftreten. „Auf Treatments, die primär an der Kopfhaut wirken, folgt immer eine Qualitätsverbesserung des Haars“, sagt der Münchner Friseur Peter Safarik. Einen nachhaltigen Effekt hat die Behandlung von feuchter und fettiger Kopfhaut mit „Visarome Dynamique“, einem Aromakomplex mit ätherischen Ölen von Rosmarin, Lavendel und Salbei des Haar- und Kopfhautexperten La Biosthétique. Der Mix wirkt direkt auf die Blutgefäße und Talgdrüsen. Ergänzend empfiehlt sich die regelmäßige Verwendung der Lotion „Hydrotoxa“ die unter anderem Extrakten aus Schafgarbe und Löwenzahn enthält und vor jeder Haarwäsche auf die Kopfhaut aufgetragen wird. „Für beste Resultate sollte man diese Kur über einen Zeitraum von mehreren Monaten auch zu Hause durchführen“, so Peter Safarik.
Schuppen wegen trockener Kopfhaut – ein fieses Problem, das man lösen kann
Friseurin Ann-Marie McMonagle aus München hatte es vor allem vor dem Ausbruch der Pandemie immer wieder mit Kundinnen zu tun, die über eine trockene, juckende Kopfhaut klagten, oft verbunden mit Schuppenbildung. „Es waren vor allem Menschen, die vor Corona viel in der Weltgeschichte herumgeflogen sind, deren Kopfhaut komplett dehydriert war.“ Nicht nur Fliegen, auch trockene Heizungsluft, Rauchen, zu viel Alkohol und die Verwendung von falschen Produkten in der Haarpflege können Ursachen für Schuppenbildung sein. „Shampoos und Spülungen, die kräftige Duftstoffe enthalten, führen häufig zu Kopfhautirritationen“, weiß Ann-Marie McMonagle, die in ihrem Salon mit Produkten von Aveda arbeitet. „Die ‚Scalp Remedy Dandruff Solution‘ ist super. Sie riecht zwar ziemlich medizinisch, wirkt aber 100 Prozent“, sagt McMonagle. Das hochkonzentrierte Serum mit den Wirkstoffen Salicylsäure, Echinacea und vor allem Klettwurzel wird abends in die Kopfhaut massiert. Die Klettwurzel trägt maßgeblich dazu bei, Schuppenbildung zu verhindern. Erste Verbesserungen zeigen sich schon nach zehn Tagen. Wichtig im Anschluss: Neutral riechendes Shampoo verwenden, um die Kopfhaut nicht erneut aus dem Lot zu bringen.
Nur eine saubere Kopfhaut ist eine gesunde Kopfhaut.
Die Luxusmarke Oribe aus den USA hat für Kopfhautprobleme die Produktlinie „Serene Scalp“ entwickelt. Das Shampoo und das „Exfoliating Scrub“ daraus befreien Haare und Kopfhaut gründlich von Überlagerungen, die durch Umweltverschmutzung oder Verwendung von silikonreichen Shampoos und Spülungen entstehen. In ganz krassen Fällen von Rückständen an Haaren und Kopfhaut hilft ein Produkt mit Vulkanasche, dem jüngsten Hype in der Beautybranche, der tiefenreinigende Effekte nachgesagt werden. „Ich habe Kundinnen deren Haare und Kopfhaut so überlagert waren, dass sie ganz schwer und matt herunterhingen und die Kopfhaut keine Luft mehr bekam“, sagt Fabien Krins vom Salon Fabien K in München. „The Cleanse Clarifying Shampoo“ von Oribe mit Vulkanasche wirkt wie ein Magnet, der sämtliche Verunreinigungen anzieht. „Man verwendet das Shampoo einmal pro Woche wie einen Rasierschaum: In den Händen aufschäumen und sanft einmassieren“, sagt Fabien. Den Rest der Woche, wenn nötig, die Haare mit einem Shampoo ohne Silikone waschen. „Ein Tipp zum Schluss: Das Haar immer nur mit lauwarmem Wasser ausspülen. Zu heißes oder zu kaltes Wasser führt zu Absonderung von Sekreten an der Kopfhaut und in Folge zu fettigem Haar.
Corinna von Bassewitz