Beitragsfoto: Annette Weber im Faltenrock und Viky Rader in Stifthose, alles von Strenesse
Die Stifthose ist ein „alter Klassiker“, den ich aus den 80er Jahren kenne – und damals NICHT trug. Zu konservativ vor 40 Jahren. Und heute? Kommt ja die „Neue Klassik“. Mode, die einerseits zeitlos ist, andererseits eine gewisse Modernität besitzt.
Also die 3/4 lange, oben entspannte und sich am Bein verjüngende Bleistifthose, die eigentlich eher wie eine umgekehrte Tüte aussieht. Aus schwarzer Stretch-Wolle. Sehr fein – angenehm.
Erster Eindruck: Business. Erwachsen. Schick.
Ich fühle mich….gut. Die Hose macht schlank, eine lange, gerade Silhouette. Durch die Sichtbarkeit der Knöchel hat die Hose sogar ein klitzekleines bißchen Sexappeal. Man kann sich gut bewegen, durch den Stretch-Anteil sieht sie auch am Ende eines langen Tages noch frisch und gebügelt aus.
Was passt? Kurze Oberteile, Pullover oder Blusen, vorne in den Bund gesteckt, sehen schick und ausgesprochen modern dazu aus. Wäre ich beleibter, würde ich eine lange Tunika dazu tragen, die Kombination sieht elegant und „schlank“ aus, sie steckt.
Schuhe? Wer kann (oder will) addiert scharfe High Heels, im Sommer Sandaletten, im Winter spitze (!) Pumps. SPITZ ist das Wort, runde Schuhe wirken zur Stifthose plump. Ausnahme: Sneakers. Ist man unter ….. Jahre alt (das kommt jetzt auf IHR Lebensgefühl an), sehen lässige Sneakers cool aus. Wenn der Rest stimmt. Sonst: Bruchlandung im Spießerland. Echt jetzt, der Grad zwischen schick und spießig ist schmal. Im Zweifel: elegante Pumps!
Einsatzgebiet: Premiere hatte meine neue Stifthose bei einem Cocktail während der Berliner Fashion Week. Ausgerechnet! Eigentlich hätte ich ein Cocktailkleid bevorzugt…aber es war mir dann zu sexy…im Gegensatz zur Stifthose! Die zaubert, wie gesagt, ein super Figürchen….Ich also: Couture Top zu meiner schwarzen Stifthose, dekoriert mit Schleife. Hammer Effekt, die Fotografen sind happy, ich bin es auch. Tags drauf: Modesalon im Kronprinzen Palais, ein wichtiger Business Event, die ganze Branche anwesend. Zur Bleistifthose kombiniere ich eine schicke Seidenbluse und eine lässige Cabanjacke als Blazer Ersatz. All Black. Voilá der genialste „Hosenanzug“, den man sich wünschen kann. Umwerfend schick und modern, gleichzeitig bequem.
Fazit: Die schwarze Stifthose ist definitiv ein wichtiger Newcomer in meiner Garderobe. Sie lässt sich als Basic vielseitig stylen. Ja, sie ist immer noch eher konservativ. Aber KONSERVATIV ist das neue Cool.
Unten. Annette Weber in einer Stifthose von Strenesse
Der Faltenrock ist auch so ein alter Klassiker, in meiner Kindheit trugen alle immer irgendwie einen Faltenrock, oft einen Kilt, in den 90ern gab es dann die drapierten Faltenröcke á la Yohij Yamamoto, aber die ließ ich aus, ich bin einfach kein Rock-Typ.
Und nun der schwarze Baumwollrock, wadenlang, oben schmal, asymmetrisch, unten weit ausgestellt mit unterschiedlichen, in Kaskaden fallenden Falten – ein Detail, das dem Rock eine coole Brise Extravaganz verleiht.
Erster Eindruck: Elegant. Feminin. Luxuriös.
Was passt? Sämtliche Blusen, sie werden IN den Bund gesteckt. Voluminöse Pullover brauchen einen Ripp-Bund, der wird auf der Hüfte getragen. Schlecht: lange und weite Pullover, damit wirkt der Rock wie ein Sack, er trägt auf und macht dick. Keine gute Idee.
Schuhe: Überraschung! Es passen wirklich sämtliche Schuhe aus dem Kleiderschrank, von Booties über Sneakers bis zu Riemchen-Sandaletten. Selbst klassische Pumps funktionieren irgendwie, wobei ein „normaler“ Schuh die Modernität und Extravaganz des Rockes unnötig stört.
Einsatzgebiet: Da der Rock einen Gürtel hat, ziehe ich erst mal eine ärmellose schwarze Bluse an, die ich IN den Bund stecke. Wow! Mega Silhouette, unglaublich elegant, wie aus einem Fünfziger Jahre Film. Ich fühle mich…weiblich. Ich laufe anders. Wiegend sind meine Schritte, die Hüften gehen hin und her und hin und her. Männer schauen mir nach. Nein: alle schauen mir nach. Kein Witz und keine Selbstüberschätzung. Es ist so. In so einem „dramatischen“ Rock wird man nicht übersehen. Ich kann das gut ab. Hätte ich einen Bad Hair Day….wäre ich in Jeans definitiv besser aufgehoben. Ein asymmetrischer Faltenrock ist nichts für täglich, lässig, easy. ABER: falls es mal wirklich darauf ankommt, einen guten Eindruck zu schinden: Auftritt Faltenrock. Auch abends sieht der Rock adäquat aus. Diesmal kombiniere ich einen kurzärmeligen Rollkragenpullover dazu – mein perfektes Outfit für ein Business Dinner im Hauptstadt Restaurant Borchardt.
Fazit: Der schwarze, asymmetrische Faltenrock ist ein Hammer Teil, das die Garderobe total aufwertet, nicht für täglich, aber wirklich top top top für besserer Gelegenheiten – und die kommen ja ständig…
Unten: Annette Weber im schwarzen Faltenrock von Strenesse