„Zürich ist der neue Dreh- und Angelpunkt der internationalen Kunstszene „, sagt die junge Kunstberaterin Christina Scheublein („Scheublein Fine Art) aus der berühmten Münchner Neumeister Familie, die mit Kunsthandel und Auktionen weltweites Renommee erlangte. Vor 6 Jahren zog sie von New York in die Schweizer Hauptstadt, sie lebt mit ihrem dreieinhalbjährigen Sohn in einer Altbauwohnung in der Römerhof Gegend.
Wie kann man den Vibe in Zürich beschreiben?
Künstlerisch, international und geordnet. Das einzige, was hier nervt, sind die Politessen!
Wen trifft man hier?
Geschäftsleute, Bänker auf der einen Seite. Andererseits die Künstler, Musiker, Architekten, eine starke kreative Szene. Durch das Finanzzentrum ist es unglaublich international. Viele Singles sind dabei, und abends trifft man sich nach dem Büro auf einen Apero, das ist ein kleiner Aperitiv – und eine tolle, eigene Kultur in Zürich. Expads finden also sehr schnell Anschluss!
Sie kamen wegen der Kunst nach Zürich! Aus der Weltstadt New York, dem Epizentrum der modernen Kunst ins kleine Zürich.
Das Kunsthaus (Heimplatz 1), ist mittlerweile DAS Kunstmuseum, da bin ich auch Gönner. Dann haben wir das Museum Rietberg (Gabler str. 15). Und die beiden weltberühmten Galerien Hauser und Wirth (Limmat str.270) und Eva Presenhuber (Zahnrad str. 21). Hauser und Wirth ist eine grosse Maschine und auf den wichtigsten Handelsplätzen der Welt daheim. Sie vertreten ausschließlich Blue Chip Künstler wie Mark Bradford. Die Galerie organisiert umfassende Ausstellungen für ihre Künstler – und hat weltweit bedeutende Nachlässe. Eva Presenhuber zeigt ein cooles und stringentes Program. Am liebsten mag ich die Werke von Walead Beshty und Doug Aitken. Beide Galerien sind die grössten in Zürich und auch auf den wichtigen Kunstmessen vertreten.
Insider-Tipps zum einkaufen?
Kunstgriff (Limmat str. 270) ist eine Kunstbuchhandlung mit einer exquisit sortierten Auswahl an Kunstbüchern. Schwarzenbach (Münstergasse 17) ist wie Dallmayr in München, die haben tolle Auswahl an grünen Tee. Frohsinn (Mainau str. 42) ist ein Concept-Interior mit Büchern und Kerzen etc.
Und Mode?
Zürich ist ein Finanzplatz, die Frauen tragen Kostüme und klassische Outfits. Wir sind keine Modehochburg, sondern konservativ, schlicht, tragen eher leger und sportlich. Meine drei Lieblings Boutiquen: Vestibule (St. Peters 20), da gibt es aktuelle Mode aus Frankreich, Isabel Marant, Chloé, aber auch das Super Elixier, das Wunderpulver von Elle Macpherson. Das Interieur ist clean, und es gibt außerdem Schmuck, Duftkerzen. Am Rennweg sind Läden mit günstigerem Angebot wie Sandro, Maje. Dann gibt es noch Fidelio (Münzpl 1), die haben tolle Jeans, coole Sneakers, eine mega Mischung. Vestibule und Fidelio sind aber nicht sehr gross. Kein Vergleich beispielsweise zu Teresa in München.
Essen? Entertainment Spots bitte….
Zürich hat eine breit aufgestellte Gastro-Szene, die allein lohnt einen Besuch!
Die Kronenhalle, (Rämistrasse 4), der absolute Klassiker. Hier kehrt die ganze Welt ein, Hollywoodgrößen, Politiker, Wirtschaftsbosse. Der Dresscode ist elegant, sehr elegant sogar, aber die Stammgäste kommen casual. Schon die unglaubliche Kunstsammlung ist einen Besuch wert. Die Züricher In-Crowd und Who is Who trifft sich im Widder Kitchen (Widdergasse 6). Es ist schick, ich würde da nur in Highheels hingehen. Essen ist Fusion Food und die Cocktails super. Das Rosso (Gerold str. 31) im ‚Kreis Fünf‘ ( Kreis 5 ist zur Zeit die hippe Gegend, jung, kreativ, mit Hipstern und Künstlern) bietet die beste Pizzas der Stadt, ein Traum. Die Crowd ist jung und kreativ, in Sneakers und Jeans, also casual, ist man am besten angezogen. Mittags ist natürlich die Terrasse am Bellevue Platz ein Klassiker, mit super Business Lunches, italienische Küche mit Blick auf die Limat im kunstvollen Ambiente. Zum Frühstück besuche ich öfter das Pain Quotidien (Römerhofplatz 5). Ich liebe den veganen Kuchen und das selbstgebackende Brot. Bebek (Badener str.171) ist ein israelisches Superfood Restaurant und ideal zum Brunch, weil es cool und zwanglos ist. Hiltl (Sihl str. 28) ist eine vegetarische Restaurant Kette mit top Health Food.
Im 25 Hours Hotel (Pfingstweid str. 102) gibt es eine neue, super coole Bar, da sind die Hipsters unterwegs, die man sonst im Kreis 5 trifft. Easy going! In der Razzia Bar in Seefeld und da fühlt man sich wie in NY, da sind die Leute mehr gestylt, manche auch extrem elegant, die kommen dann in einem Chanel Outfit zum Beispiel. Die Dante Bar (Zwingli str.22) im Kreis 5 hat die tollste Gin Auswahl – und eine top gemischte Crowd.
Außerdem empfehlenswert?
Das Day Spa im Hotel Dolder (Kurhaus str. 65) hat ein sensationelles Gym mit Blick über die Stadt. Ich persönlich liebe auch Shanty Nails, eine Maniküre Kette, gegründet von einer Absolventin aus St Gallen. Am Weekened toll ist das Schauspielhaus (Ramis str. 34) und das Arthouse Kino (Stadelhofen), die haben immer ein Kino-Lunch mit Künstler-Filmen.
Männer! Welchen Typ Mann trifft man in Zürich?
Zürich ist wie gesagt ein Finanzzentrum, das heisst, dass hier extrem viele Bänker leben und die sind eher konservativ drauf. Generell sind Schweizer eher zurückhaltend, mit ihnen kommt man nicht sofort ins Gespräch, das baut sich langsam auf. Natürlich muss man unterscheiden zwischen Schweizern und den internationalen Männer. Aber andererseits gibt es hier auch eine grosse kreative Szene. Es leben viele Singles hier und als Expad findet man sehr schnell Anschuss. Ich kann Zürich nur empfehlen, habe mich sehr gut eingelebt und fühle mich total wohl in der Schweizer Metropole.