Beitragsfoto: Frauen lieben Pink, hier bei den Modeschauen in Mailand, Copyright: Glamometer
Die Staatsministerin trägt Higheels und sie liebt Pink. Dorothee Bär, Ministerin für Digitalisierung, ist eine Erscheinung.
Eine statueske, üppige Germania – die Liz Taylor vom Bundestag.
Läuft die glamouröse Bambergerin durchs Kanzleramt, drehen sich alle nach ihr um.
Nackte Oberarme, hohe Absätze, kurze Röcke, dazwischen ein Dirndl, ist das „angemessen“?
Was ist angemessen 2019?
Ein kurzer Blick in die USA. Im Capitol Hill setzen Frauen mit Kleidung politische Statements. Demokratinnen in Schwarz? Solidarität mit der #metoo Bewegung. Alle in Weiß? Aufstand für 100 Jahre Frauenwahlrecht. Sie tragen Hijab, Indianischen Schmuck, Palästinensische Tracht.
Es ist ein Zeichen von kulturellem Stolz, von individueller Freiheit. Und es sind „linke“ Frauen, die sich der Mode bedienen.
Andrea Nahles im hautengen Pencilskirt statt im genderneutralen Mc-Hosenanzug?
Dass ausgerechnet eine CSU Frau die Antithese zum alten weißen Mann im dunklen Anzug darstellt, ist interessant – und amüsant.
Dorothee Bär bevorzugt deutsche Mittelpreis-Labels wie The Mercer N.Y., René Lezard, abends Talbot Runhof. Sie ist kein Fashion Victim.
Ihr Look ist unter modischen Gesichtspunkten Durchschnitt, aber unter strategischen Aspekten grandios.
Ihr pinkfarbenes Kostüm ist persönlich UND politisch.
Pink, keine Farbe ist stärker mit Weibchen-Stereotypen assoziiert. Doch mit der „Pink Ribbon“ Brustkrebs Bewegung steht Pink nun auch für ernste Anliegen.
Vor allem sticht Pink heraus.
Wer SO aussieht, nutzt Mode als Hebel. Lockt die Kameras, die Aufmerksamkeit. Dorothee Bär’s Aussehen ist eine Demonstration der Stärke. Der faktisch vollzogenen Gleichberechtigung. Und stellt uns alle vor die Frage: Wie sieht Macht 2019 WIRKLICH aus?
Unten: Die Pink Story, erschienen in der Bundesausgabe von BILD am 2.März 2019