Saarländer singen ihren Dialekt noch stärker als wir Pfälzer, ich war dort oft zum Hockeyspielen, eine Reise in den äußersten Südwesten, in ein Stückchen Deutschland mit rußigen alten Schloten und einer vollendeten Vergangenheit. Idyllische Provinz.
Aus dieser abgeschiedenen Ecke kommt die neue CDU Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer.
Es ist kein Nachteil aus der Provinz zu stammen. Helmut Kohl kam aus der Provinz, er wurde belächelt, unterschätzt – und am Ende Kanzler der Deutschen Einheit.
AKK’s Karte ist die Bodenständigkeit. Das ist sympathisch. Sie eroberte damit die Herzen der Partei.
Ist es genug, um großstädtische Milieus zu erobern?
Würde AKK Kanzlerin, ein logischer Karriere-Schritt, stünde sie neben einer Theresa May, einer Christine Lagarde. Ist ihr Kleidungsstil adäquat, um das mächtige Deutschland zu repräsentieren?
Internationale Politikerinnen werden längst modisch gecounselt, um ihr Image optisch zu schärfen. Design talks.
AKKs Outfit beim CDU Parteitag, doppelreihiger Blazer, schwarzer Rock, war okay. Bei anderen Gelegenheiten wackelt sie. Kleid über Hose, schwarze Lederjacke, Walla-Tücher. Provinz. Könnte man spotten.
AKK braucht einen undiskutierbaren, unangreifbaren Nummer Sicher Markenzeichen-Look. Moderne Klassik, passend zur Position. Eine Uniform. Über die man NICHTS sagen kann. Weder positiv, noch negativ. Wie Angela Merkel. Deren legendäre Dreiknopfblazer, die Kanzler Uniform, sind so einschläfernd uninteressant, dass kein Mensch sie wahrnimmt.
Liebevoll…
+ AKKs „Pixie“ Kurhaarschnitt wirkt jugendlich, aber auch ein bißchen lausbubenhaft, eine etwas weichere, blonde Hornbrille wäre ein gutes Match.
- Schwarz, die eleganteste aller Farben, steht ihr gut. Sie hat eine sportliche Figur. Im diskreten Etui-Kleid hätte sie die Seriosität fürs kommende Amt.
- Wenn Hosen, dann knöchelkurz mit feinen Pumps, die mit einem 3cm Kittenheel gerade noch bequem, aber auch elegant sind.
- Keine Lederjacken, extravagante Kragen und Farbkombinationen, alles modische ist angreifbar
Liebe Annette, da bin ich wirklich platt! Du empfiehlst AKK ein schwarzes unangreifbares Outfit über das man nichts sagen kann…ich dachte wir wären schon weiter und auch Frauen in Führungspositionen dürfen sich trauen einen individuellen Kleidungsstil zu pflegen. AKK sollte also tragen worin sie sich wohl fühlt! Etuikleider sind immer eine gute Wahl, aber immer bitte mit einem gewissen Etwas. Wer will denn schließlich so langweilig aussehen, wie die politisch aktiven Männer. Nur eines geht gar nicht: ein sexy Look. Mit modischen Grüßen aus Bonn
Astrid
Liebe Astrid, Danke für den Kommentar. Ich finde nicht, dass AKK angemessen angezogen ist. Sie ist eine tolle Frau. Aber sie ist auch eine mächtige Frau. In ihrer Position geht es nicht darum, bequem angezogen zu sein, sich wohl zu fühlen. Kein Mann fühlt sich im Anzug bequem. Oder sollen die männlichen Politiker jetzt im Jogging Look aufkreuzen? AKK ist viel zu leger gekleidet. Nach meiner Meinung. Ich hoffe, sie bekommt Beratung. Sonst wird sie international deshalb zerissen werden – das schlimmste, was einer Frau passieren kann. Lieben Gruß Annette