Beitragsfoto: Konrad Lukas, alle Pics Copyright Konrad Lucas
Tel Aviv und Jerusalem sind komplett unterschiedlich. Dabei liegen die Städte gerade mal eine knappe Auto-Stunde voneinander entfernt liegen. Jerusalem ist ein religiöser & kultureller Schmelztiegel – geschichtsträchtig. Tel Aviv, die Strandmetropole, ist modern und hipp.
Vom Sicherheitsterminal F am Münchner Flughafen fliegt man unter strengen Sicherheitsvorkehrungen mit El-Al nonstop nach Tel Aviv. Nach einer persönlichen Befragung hinsichtlich Gepäck, Reisen in arabische Ländern usw. erfolgt eine stichprobenartige Untersuchung meines Handgepäcks – ohne mein Beisein. Vielleicht erregte meine Fendi Peekaboo Sprengstoff-Verdacht?!
Wahlweise kann man aber auch mit anderen Airlines fliegen, die durch eine gemischtere Nationalitätenauswahl der Passagiere geringere Sicherheitskontrollen nach sich ziehen. Die relativ kurze Flugzeit von 4 Stunden lässt Israel im Ranking als Wochenendtrip oder Kurzurlaub in der Wärme weit oben stehen. Das östliche Mittelmeer lockt mit angenehmen 28 Grad im Juli, die sonnenhungrige Jugend stählt ihre Körper an eigens am Strand errichteten Fitneßparks und die kilometerlange Strandpromenade lädt zum Flanieren ein.
Tel Aviv hat sich die letzten Jahre modern entwickelt, vor allem auch kulinarisch. Die Mischung lokaler Gerichte mit Gourmet-Trends aus aller Welt ist ausgesprochen interessant.
Ein Highlight war das unvergessliche Dinner im „West Side Kitchen & Bar“, dass sich geradlinig mit offener Küche auf Sterne-Niveau präsentiert. Bei grandiosem Service.
Orel Kimchi gehört zu den bekanntesten Köchen Israels, er betreibt das Restaurant „Popina“ im angesagtem Stadtteil Neve Tzedek. Die besten Plätze sind an der Bar mit Blick zur Show-Küche und einem 7-Gänge-Menü zum fairen Preis. Wer doch lieber Traditionell essen gehen will, sollte in der Altstadt Jaffa zu „Abu Hassan“ gehen. Dort bekommt man das vermutlich beste Hummus in Tel Aviv.
Nach einem üppigen Dinner laden die vielen Bars an der bekannten „Rothschild Avenue“ zum Digestif oder Cocktail ein.
Der beste Tip zum Frühstücken, Abendessen und Wohnen ist das Hotel „The Norman“, dass sich zwar nicht am Strand befindet – darüber tröstet aber der lange Rooftop-Pool mit schicken Liegen locker hinweg. Das Frühstück wird sowohl in der Bar, als auch auf der Terrasse im Garten serviert. Elegant gekleidete Angestellte kredenzen Köstlichkeiten der vornehm gekleideten Gäste. Wir haben dort das beste Brioche aller Zeiten gegessen.
Das Boutique Hotel „Montefiore“ unweit vom „Norman“ entfernt, besitzt 12 geschmackvoll eingerichtete Zimmer und ist für Frühstück und Dinner zumeist ausgebucht, was eine vorherige Reservierung empfiehlt. Man sollte übrigens in den meisten Restaurants vorab reservieren, wobei man als walk-in in spontanen Fällen gepaart mit einem Lächeln schon mit geringer Wartezeit einen Platz ergattert.
In Sachen Mode hinkt Israel noch ein wenig den europäische Modezentren hinterher, aber kleine ausgewählte Läden und unabhängige Designer in Tel Aviv sind im Begriff schnell aufzuholen.
Internationale Brands sucht man eher vergebens, wobei man trendige Kleidung der Designerin Eli-Yahu Madar im „Showroom“ im Stadtteil Neve Tzedek sowie in der „Boutique 77“ ergattern kann. Und ja, es gibt hier auch europäisch angehauchte Shopping Malls.
Die Distanz zwischen Jerusalem und Tel Aviv lässt sich einfach mit einem Taxi für ca. 50 € bewältigen. Die Places to See in Jerusalem sind in der Altstadt die Klagemauer, die Grabeskirche mit dem Grab Jesu und der Felsendom. Des Weiteren östlich der Altstadt der Ölberg, an dem unterhalb nach jüdischem Glauben, das Jüngste Gericht stattfinden wird. Dies erklärt auch die ausgedehnten Friedhöfe an den Hängen des Ölbergs, die durch die Nähe ein schnelles Treffen mit dem Messias garantieren sollen.
In Jerusalem ist unser Top Tip das Restaurant „Rooftop“ im relativ neuem Leading Hotel „Mamilla“. Mit Blick auf die Altstadt genießt man in luftiger Höhe ein grandioses Essen mit freundlichem Personal. In der unterhalb gelegenen Einkaufsstrasse des Mamilla Hotels mit diversen internationalen Marken lädt das Geschäft „Factory 54“ zum Shoppen aktueller Kollektionen ein. Auch zum Nächtigen in Jerusalem empfiehlt sich das Mamilla Hotel als Top Adresse. Wer jedoch ein bisschen intimer in einem Boutique-Hotel nächtigen will, sollte ein Boutique Hotel wie die „Villa Brown“ wählen. Das zeitlich ausgedehnte und üppige Frühstück von 7.00 Uhr bis 15.30 Uhr lässt zeitlichen Spielraum nach einem langen Vorabend.
Ein Erlebnis für jedermann ist ein Besuch im sehr angesagten Restaurant „Machneyuda“. Flüstergespräche sind praktisch nicht möglich, aufgrund der Musiklautstärke und den humorvoll aufgedrehten, aber zackigen Angestellten, die außergewöhnliche Geschmackskompositionen präsentieren. Eine Straße weiter im Szene Viertel Mahane Yehuda befindet sich das kürzlich eröffnete Restaurant „Samantha Jones“, benannt nach einer Hauptfigur aus Sex and the City
mit einladender Bestuhlung auf der Strasse und innovativen Gerichten zusammengestellt von einer jungen Kochcrew.
Zum Thema Sicherheit: Natürlich bestehen Spannungen zwischen den einzelnen Volksgruppen, aber als Tourist, der sich auf den allgemeinen touristischen Pfaden bewegt, fühlt man sich so sicher, wie in einer vergleichbaren deutschen Großstadt. Eine höhere polizeiliche Präsenz ist zwar sichtbar und das Tragen von Waffen bei Zivilpersonen (Militärpersonal an freien Tagen) mag befremdlich wirken. Aber es ist ein Teil des Erlebnis Israels. Statistisch gesehen ist es sowieso wahrscheinlicher, dass man beim Fahrradfahren in Berlin verunglückt.
Wer einen Urlaub gemixt aus hippen Hotels, trendigen Restaurants, freundlichen Gastgebern,
gewürzt mit geschichtlichem Background und Badefreuden am Strand erleben will, liegt mit Israel voll im Trend.
Fotos: Am Strand…..
Hotel Montefiore / Tel Aviv
Showküche Popina / Tel Aviv