Früher war ich Senator bei der Lufthansa, jetzt fliege ich Easy Jet. Das ist ein Abstieg. Easy Jet ist eine Billigfluglinie – wie jeder weiß – die sparen am Glamour, hoffentlich nicht bei der Wartung, ich recherchiere das jetzt besser nicht…. nicht übel: bei Easy Jet steigt man in München bei Terminal 1 ein, man kann mit dem Auto direkt vorfahren. Das ist eine unglaubliche Zeitersparnis, vor allem auf dem Rückweg. Ich sage nur: Terminal K!
Es geht pünktlich los, alles easy, aber dann: der Flieger hat unfassbar enge Sitzreihen, wer größer als 170m ist (ICH) muss breitbeinig sitzen. Das führt dazu, dass das Knie meines Nachbarn bei mir fortwährend klappert – das ist uns beiden unangenehm.
Es gibt kein richtiges Catering bzw. man muss es extra bezahlen, Kaffee, Saft oder Sandwich und beim Gepäck herrscht strenge Limitierung. Was nehme ich mit? Die schwere Abend Tasche oder lieber doch den platzgreifenden Stiefel? Beides geht nicht.
Der Vorteil – im Leben hat ja alles zwei Seiten – ist der günstige Preis. 80 Euro nach Berlin – hin und zurück wohlgemerkt, da kriegt man bei der Lufthansa noch nicht mal das Gepäck befördert. Aber ich will mich nicht beschweren, ich rechne!
30 Flüge pro Jahr allein von München nach Berlin, wenn man pro Flug nur 100 Euro spart sind das…3000 Euro!
Was man damit anfangen kann! Eine Woche Ibiza, vier Monate einen Praktikanten bezahlen, Schulgeld, Altersvorsorge…..der neue Teddy Coat von Max Mara! 2.800 Euro kostet der, sind noch 200 Euro übrig, die hauen wir im gleich Borchardt auf den Putz. Vielleicht gehen wir auch ins Grill. Mal schauen, wo uns der Hunger hin treibt.
Während ich das schreibe sitze ich im Flieger, freue mich des Lebens und wundere mich, dass die Reise problemlos verläuft, wir pünktlich landen werden – und alles so ist, wie der Name schon sagt: Easy Jet!