Social Media hat unser Leben verändert. Ein einziger Post kann – zur rechten Zeit mit dem passenden Inhalt – den Absender ins Rampenlicht setzen, seine Karriere befördern, sogar Weltruhm bescheren. Weltweite Aufmerksamkeit….hat natürlich auch ihre Schattenseiten. Miroslava Duma, Streetstyle Star und Gründerin der online Modezeitschrift Büro24/7 postete eine törichte Karte einer befreundeten Designerin, die ging viral, Mira verhielt sich ungeschickt. Und dann… lernte sie die Wucht der Öffentlichkeit auch von der Gegenseite kennen. Ein Video wurde ausgegraben, eine Rede aus – im Internet Zeitalter – grauer Vorzeit, gespickt mit Despektierlichkeiten, rassistischem Geplapper, vor allem mit unüberlegten Überheblichkeiten, zu denen junge Menschen manchmal neigen, wenn ihnen der Erfolg zu schnell zufällt.
Der werfe den ersten Stein…sagt Jesus im Johannes Evangelium. Eine Frau, ertappt beim Ehebruch soll gesteinigt werden. Und Jesus verweist darauf, dass, es keinen Menschen gibt, der frei von Sünde ist. Selbstgerechtigkeit ist ein verbreitetes Übel, und 2000 Jahre später, in Zeiten politischer Korrektheit, vergessen viele den Anstand, mal über sich selbst nachzudenken, und schließen sich öffentlichkeitswirksam gefälliger Schwarm Meinungen an. Aber das Netz vergisst nichts. Alles ist dokumentiert und kommt raus. Mira – Täter und Opfer zugleich.
Ich möchte hier nicht ins Detail gehen. Aber wenn man so tut, als wäre man eine andere Person und sich dafür auch noch öffentlich feiern lässt, dann muss man sich nicht wundern, wenn die Wahrheit irgendwann ans Licht kommt.
Ein Satz in Klammern: Benannte Mechanismen gelten selbstverständlich auch für die klassische Medien – jede Woche beispielsweise in der Fußball Bundesliga zu beobachten, wo auch kleinste Gerüchte oder Halbsätze, gesagt im Interview nach einem erhitzen Spiel, zu Vulkanausbrüchen, Sondermeldungen und Trainer Entlassungen führen können.
Wie soll man sich also “richtig“ erhalten? Gibt es einen Verhaltenskodex?
Hier ganz persönliche (auch aus negativen Erfahrungen) zusammengestellte To do’s
- Posten Sie nie (oder geben Sie Interviews) in beschwipstem Zustand. NIE. Eigentlich eine Binse, aber immer wieder wahr. Auch wenn die Situation noch so funny oder extravagant erscheint, nüchtern und im Tageslicht betrachtet, wirkt manches anders. Und alles kann „geschnitten“ oder „gezoomt“ werden, eine lustig gemeinte Grimasse, eine sexy Pose, ein gelallter Satz.
- Hängen Sie sich nicht, weil es gerade alle tun, oder sich die Gelegenheit ergibt, an die Schwarm Meinung GEGEN etwas oder eine Person, die Sie nicht persönlich kennen. (Falls Sie sie kennen, umso schlimmer) Auch wenn Sie hoffen, damit viele Likes zu sammeln und besonders beliebt zu werden. Die negativ bewertete Person wird sich die Kritik merken und bei Gelegenheit zurück zahlen. Das gleiche gilt übrigens auch für Schleimerei. Nichts kann mehr nach hinten los gehen, als ein ein überschwängliches Kompliment auf der Facebook Seite der neuen Freundin des Ex-Freundes
- Posten Sie niemanden ohne dessen Kenntnis oder Einverständnis. Und wenn die Susi auf dem Foto noch so vorteilhaft aussieht – vielleicht möchte sie nicht auf Ihrem Feed erscheinen. Vielleicht möchte sie ihr Privatleben privat halten. Vielleicht findet sie sich hässlich auf dem Foto. Vielleicht wird sie sich beklagen. Und im schlimmsten Fall: verklagen.
- Politik, Religion, Geld, (vermeintliche) Minderheiten. Tabu. Wiederholungsschleife Tabu
- Äußeren, Sie sich auch nicht über Ihren Lieblingsfussballverein, denn die Fans der gegnerischen Mannschaften hassen Sie dafür. Das gleiche gilt für die Lieblingshunderasse und ihren guten Charakter
- Posten Sie nicht Ihre Kinder. Posten Sie nicht Ihr Haus und nicht Ihr Auto.
- Seien Sie kein Sozial Protz! Hach, ich bin in der First Class Lounge, hach, hier esse ich Kaviar, hach, der Dom Perignon, was will man damit sagen? Ankommender Subtext: ällabätsch. Angeber kann kein Mensch leiden.
- Überlegen Sie vor jedem Post: was, wenn ein künftiger Arbeitgeber/Schwiegervater/Schuldirektor das sieht?
- Wenn Sie schon im Vorfeld „kein gutes Gefühl“ haben, dann lassen Sie den Post oder den Kommentar. Ihre Gefühle trügen nicht. Es wird Probleme geben, und die können Ärger machen. Großen Ärger.
- Checken Sie vor jedem veröffentlichten Foto oder Video das Umfeld. Sicher, dass jeder wissen kann, WO Sie waren? Und mit WEM? Und: das Netz vergisst nichts. Auch in 10 und in 20 Jahren wird man Ihre Posts sehen können, Ihre Kommentare lesen oder hören…
Fotoquelle: Instagram
…man stelle sich vor, dass bspw Antoine Arnault ein Kaviar- Foto postet…eben, das kann man sich gar nicht vorstellen, weil es das partout nie geben wird…
Ich würde es auch nicht als „ällabätsch“ bezeichnen… man will mit Kaviar, First Class etc einfach nur zeigen, hey, ich gehöre dazu, dabei hat man in dem Augenblick genau das Gegenteil bewiesen…man gehört eben nicht dazu..
Danke für den Kommentar!!! Echt: immer aufpassen….