Mein Beziehungsstatus? „It’s complicated“. Seit 6 Jahren lebe ich in einer On- and Off-Beziehung mit einer älteren, verheirateten Frau, die zwei Kinder, drei Hunde und fünf Reitpferde hat. Sie lebt in New York. Upstate New York, also auf dem Land, auf einem wunderschönen Filmkulissen-Anwesen mit eigenem See, Tennisplatz und einem Helikopter Landeplatz, sie fliegt tatsächlich den Helikopter selbst und so sind wir schnell mitten in der Stadt, wenn wir Lust auf Trubel und Zerstreuung haben.
Aber meist genieße ich es einfach nur bei ihr zu sein. Ich mag, wenn sie in der riesigen Küche steht und ein Cowboyfrühstück zaubert, wenn wir zusammen durch die Wälder reiten, im See baden oder Tontauben schießen, wenn wir über Kunst diskutieren oder über Baseball, wir lieben die Yankees und sind oft im Stadium in der Bronx.
Etwa eine Woche pro Monat verbringe ich mit ihr. Am Stück. Den Rest meiner Zeit lebe ich in London und Zürich, neuerdings bin ich auch öfter in Berlin. Und an den Wochenenden, Mykonos, Ibiza und St.Tropez im Sommer, Kitzbühel, St.Moritz, Tulum oder Bali im Winter. Ich bin Teil einer internationalen Party-Clique, wir feiern exzessiv und mit Freude und mit der Treue nehme ich es nicht so genau. Sie ahnt es wahrscheinlich, aber sie ist entspannt und cool.
Eigentlich ist sie die ideale Frau. Wir haben so viele Gemeinsamkeiten, den gleichen Humor, die gleiche Interessen. Sie lacht viel und ist lässig. Sie ist klug. Und sie will nicht mein Geld, sondern mich.
Meine Freundin liebt mich. Das ist einerseits wunderschön, aber es macht die Sache kompliziert. Denn unsere Liebe hat keine Zukunft. Ich bin 36 und sie ist 46, ich möchte irgendwann einmal eine eigene Familie und eigene Kinder haben. Und das ist mit ihr eben nicht mehr möglich.
Das ideale Heiratsalter ist 20, da ist die Liebe noch ehrlich und romantisch. Da liebt man den anderen noch dafür, wer er IST und nicht dafür, was er HAT.
Ich werde garantiert nicht vor 40 heiraten und wenn, dann nur eine Frau, die meine Familie mag. Wenn sie sich mit meiner Mutter nicht versteht, wäre das tatsächlich ein KO Kriterium. Es dauert überhaupt lange bis ich eine Frau meiner Familie vorstelle, mindestens 3 Jahre. Meine aktuelle Freundin kennt meine Mutter nicht. Aber die nächste Frau, die ich nachhause bringe, werde ich heiraten.
Die ideale Frau für mich ist selbstbewußt, sportlich, offen und intelligent und hat ein starkes Auftreten ohne aufdringlich zu sein. Sie kommt in einen Raum und ist präsent. Aber keine Trophy. Trophy-Frauen sind oft uninteressant, und Schönheit ist auch ganz oft schwierig. Optisch schöne Frauen sind oft ausgesprochen langweilig. Entscheidend ist für mich also nicht die Optik, sondern das Gesamtpaket.
Meine Traumfrau wäre eine Mischung aus Bankerin, Ärztin und Lehrerin und natürlich auch die Mutter meiner Kinder. Ich wünsche mir eine liebevoll Frau, die mir tolle Kinder schenkt.
Oberflächlichkeit und Materialismus törnt mich total ab. Ich möchte mit meiner Frau nicht nur im Luxushotel in Paris übernachten. Ich möchte mit ihr auch durch Indien reisen, durch Schmutz und Staub und nachts im Zelt übernachten. Es ist schwierig so eine Frau zu finden.
Das liegt an der Erziehung. Mädels aus gutem Haus wird gesagt, dass ihre potentiellen Ehemänner bestimmte Kriterien erfüllen müssen. Da wird die Messlatte hoch gelegt. Welches Auto, welcher Job, welches Haus in welcher Wohngegend . Diese Mädchen haben keinen Kontakt zur normalen Welt, sie kennen nur 5 Sterne Hotels, aber nicht das reale Leben. Eltern vermitteln ihren Töchtern falsche Hoffnungen.
Was mich an Gleichaltrigen stört? Dass sie immer gleich an mir zerren. Beim ersten Date schon besitzergreifend werden,. Eifersüchtig werden in jeder unpassenden Situation. Weil das Telefon auf dem Tisch liegt und vibriert. Dass sie meine Privatsphäre nicht respektieren. Ich will auch mal alleine sein oder alleine verreisen, eine Frau, die das nicht ab kann, für die wird es schwierig.
Ich bin jetzt Mitte 30. Mit 30 wird man ruhiger, man fliegt nicht mehr auf jede Party nach Ibiza, nur um ein Mädchen zu beeindrucken. Mit 20 möchte man jedem gefallen. Man hat ein krasses Leben. Ich habe krass gefeiert – aber auch unendlich viel und verbissen gearbeitet. Mit 30 wird einem alles egal, vor allem die Meinung anderer. Ich habe mit 32 beschlossen, nicht mehr so viel zu arbeiten und mehr auf meine Work Life Balance zu achten. Ich arbeite nur noch 3 Tage pro Woche.
Wo ich meine künftige Frau kennen lernen werde? Garantiert nicht bei Freunden! Wenn man Mädchen über Freunde kennen lernt, machen sie sofort einen Background Check. Das will ich nicht. Mir ist der Background eines Mädchens nicht wichtig. Auch die Konfession ist mir egal. Ich will nur, dass meine Frau arbeitet und nicht daheim bleibt. Eine Hausfrau möchte ich nicht, sie würde mir auf die Nerven gehen. Eine Frau soll was machen, geistig etwas zu tun haben. Ich habe das so von einen Eltern übernommen.
Meine aktuelle Freundin lernte ich in einem Liquor Store in Millbrooke zufällig kennen, sie trug komplett verdreckte Jeans und ein verschwitztes T-Shirt, ich hatte keine Ahnung, wer sie war – und umgekehrt. Meinen Namen kennt in Deutschland wirklich jede Golddiggerin zwischen 18 und 38, aber ihr war mein Vermögen egal, sie hat ja selber eines.
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