Beitragsfoto: Glückliche Brillenträgerin: Annette Weber, Foto Copyright: @nettiweber
Glamometer: 47 Millionen Brillenträger gibt es in Deutschland, 50,5 Millionen Fehlsichtige und über 12.000 Augenoptikergeschäfte. Fehlsichtigkeit ist also wirklich ein Massen-Thema…
Johannes Schubart/Rodenstock: …außerdem kommen rund 80 Prozent aller Sinneseindrücke über den Sehsinn. Der Sehsinn ist unser größtes Gut, das zeigt, wie wichtig gutes Sehen ist!
Glamometer: Was man nicht sehen kann, ist, worin der Unterschied besteht zwischen Rodenstock Gläsern und Billigheimer-Modellen. Es gibt Seh-Brillen, die kosten inklusive Sehtest gerade mal 39 Euro!
Johannes Schubart/Rodenstock: Man kann das mit einem einfach ausgestatteten Kleinwagen vergleichen, der fährt auch, aber wenn Sie dann in ein hochwertig ausgestattetes Premiumfahrzeug einsteigen, merken Sie den Unterschied. Oder beim Anzug. Ein Maßanzug ist exakt auf ihre Figur geschneidert, es ist purer Luxus, etwas ganz Einmaliges. Der Unterschied: beim Maßanzug sieht man die Hochwertigkeit sofort. Bei einem transparenten Brillenglas kann ich auf den ersten Blick nicht unterscheiden, ob es sich um ein gutes oder um ein nicht so gutes Produkt handelt. Dieser Effekt, dieser Wohlfühlfaktor, den Benefit eines technisch einmaligen Gleitsichtglases, bekomme ich erst, wenn ich die fertige Brille auf der Nase habe.
Glamometer: Was sind Gleitsichtbrillen und was macht Rodenstock Gleitsichtgläser besonders?
Johannes Schubart/Rodenstock: Gleitsichtbrillen sind, wie der Name schon sagt, so aufgebaut, dass man einen stufenlosen Übergang hat und in allen Entfernungen scharf sehen kann. Also sowohl in der Nähe, als auch in mittleren Entfernungen und in der Ferne. Und das ohne ständig die Brille wechseln oder auf- und absetzen zu müssen.
In unsere Rodenstock Gläser fließen tausende Daten und Parameter, denn neben den klassischen Sehtests führen wir mit unserem DNEye® Scanner zusätzlich aufwändige Messungen durch. Diese Daten nutzen wir dann auch in der Berechnung der Brillengläser und berücksichtigen unter anderem auch als einziger Hersteller die individuelle Anatomie des Auges. Je mehr Daten vorliegen, desto individueller kann ein Glas gefertigt werden. Das unterscheidet ein Produkt von der Stange von einem individuellen Premium Produkt, wie unsere Gläser es sind.
Das merken auch die Verbraucher: Laut einer Studie in Kooperation mit unabhängigen Augenoptikern aus dem Jahr 2018 sehen 92 Prozent der Brillenträger mit einer DNEye® optimierten Brille schärfer als zuvor, 88 Prozent berichten von einem größeren Sehkomfort als mit ihrer alten Brille.
Glamometer: Dauert es lange, bis man sich an die neue Gleitsichtbrille gewöhnt hat?
Johannes Schubart/Rodenstock: Überhaupt nicht. Sie sehen sofort gut. Vor 20-30 Jahren musste man sich an Gleitsichtbrillen über Wochen gewöhnen. Aber je höher der Grad an Individualität im Gleitsichtglas, desto leichter und kürzer ist die Eingewöhnungszeit, der spontane Komfort. Unsere Rodenstock Gläser haben nachgewiesenermaßen sehr geringe Eingewöhnungszeiten.
Glamometer: Welche Vorteile habe ich noch bei einer DNEye® optimierten Gleitsichtbrille?
Johannes Schubart/Rodenstock: Die Unschärfebereiche an den Seiten des Glases sind bei einer DNEye® optimierten Gleitsichtbrille deutlich kleiner als bei der Brille von der Stange. Zudem gleichen wir kleinste Abbildungsfehler des Auges bestmöglich aus und sorgen so für bestes Sehen bei unterschiedlichen Lichtbedingungen und Entfernungen.
Glamometer: Wann nutzt mir das?
Johannes/Rodenstock: Zum Beispiel im Straßenverkehr! Verbessertes Kontrastsehen bedeutet beispielsweise auch eine verbesserte Sicht in der Dämmerung. Unser DNEye® Scanner ermöglicht eine hochpräzise Augenvermessung. Normalerweise wird die Augen-Refraktion unter EINER Lichtbedingung getestet. Das ist die Norm. Aber wir messen auch im mesopischen Bereich (bei geringer Helligkeit), in dem sich die Pupille aufweitet. Günstige Gläser schaffen den Ausgleich zwischen guten und schlechten Lichtbedingungen nicht. Das Dämmerungssehen ist entsprechend schlechter.
Glamometer: Ab wann braucht man denn eine Gleitsichtbrille?
Johannes Schubart/Rodenstock: Beispielsweise, wenn die Arme zu kurz werden, um die Zeitung zu lesen. Das geht meist in den Vierzigern los. Aber auch die Digitalisierung und die Arbeit am Computer, am Bildschirm ermüdet die Augen. Die Sehentfernungen werden kürzer. Für diese verkürzten Lesedistanzen bräuchten eigentlich auch junge Menschen eine leichte Sehunterstützung im Nahbereich um die Augen zu entlasten. Nicht nur für den Computer, auch für Tablet und Smartphone. Dementsprechend gibt es auch hier mittlerweile eine Vielzahl an Versorgungsmöglichkeiten.
Glamometer: Ich habe schon oft von Bildschirmarbeitsplatzbrillen gehört. Würden Sie so eine Brille auch empfehlen?
Johannes Schubart/Rodenstock: Ja, absolut. Viele kennen die typischen Probleme, die beim Arbeiten am Bildschirm auftauchen: Kopfschmerzen, Nackenschmerzen, Müdigkeit. Die Gleitsichtbrille ist ein Allrounder, hat die Ferne, den mittleren Bereich und die Nähe mit drin. Noch besser ist nur eine Bildschirmarbeitsplatz-Brille, für Zwischenbereich und Nähe, alles bis zu 5 Metern… Das ist Wellness für die Augen und das körperliche Wohlbefinden!
Glamometer: Letzte Frage: woher wissen Sie das alles so genau?
Johannes Schubart/Rodenstock: Ich bin Optometrist, das ist eher ein Nischen-Studiengang mit Teilen aus Ingenieurs-, Augenoptik- und Augenheilkundeinhalten. Ursprünglich arbeitete ich hier in der Forschungs- und Entwicklungsabteilung. Dort werden permanent wissenschaftliche Experimente und Feldstudien durchgeführt und an neuen Patenten gearbeitet. Seit drei Jahren bin ich nun der verantwortliche Produktmanager der DACH Region bei Rodenstock, was mir große Freude macht.