Beitragsfoto: Über den Dächern von Manhattan, Blick auf Brooklyn… wohin geht die Reise der Fashion Week? Annette Weber, hier bei der Show von Jason Wu.
Fashion Week, New York. Alles neu, RESET. Tom Ford, Modedesigner/Beauty-Unternehmer/Filmregisseur und neuer CFDA Chef („Council of Fashion Designers of America“) soll die Modewoche modernisieren. Erste Amtshandlung: er straffte den Kalender auf 5 Tage.
New York hat das „Berlin“ Problem. Zu früher Termin, zu wenige internationale Einkäufer, Journalisten, A-Lister in der Front-Row. Gesichtet: Gigi und Bella Haid bei Tommy Hilfiger, Miley Cyrus bei Tom Ford.
Wichtige Designer wie Clavin Klein zeigen in New York gar nicht mehr oder lieber in Paris, wo am Ende des vierwöchigen Modeschau Marathons ALLE Kollektionen gesichtet sind, und die Budgets seriös vergeben werden können.
Big Apple, die Stadt, die niemals schläft, hat sich in den Trump Jahren verändert. Sie boomt und brummt zwar, aber: die Kids investieren ihr Geld in gesundes Essen, Fitness und Besuche angesagter Restaurants. Dem wieder eröffneten „Sex and The City“ Bistro Pastis , dem „Dumbo House“ im coolen Brooklyn, wo viele Modeschauen statt finden – statt im im eleganten Manhattan.
Die Branche ist im Umbruch.
Zauberwort: Sustainability, dt. Nachhaltigkeit. „Mode“, schnell konsumierbare Fast Fashion tut sich schwer. Gewinner: langlebige, hochwertige Kleidung beispielsweise von „The Row“, dem Label der Olsen Zwillinge. Oder: verrückte Streetwear wie von Kith, einem Einzelhändler mit coolen Kapsel-Kollektionen.
Richtungweisendste Show: „Savage x Fenty“ , die Lingerie Kollektion von Pop-Star Rihanna. Ein durchchoreografiertes Millionen Dollar Spektakel, dass am 20.September auf „Amazon Prime“ weltweit gestreamt wird – gleichzeitig startet der Online Sale. Es ist der Angriff auf „Victorias Secret“, dessen Konzept mit den alten Rollen- und Frauenklischees nicht mehr in die Zeit passt. Hier – und das ist vielleicht die wichtigste News aus New York- ist alles „Diverse“. Muss es sein, um von den Millennials akzeptiert zu werden.
Aber es sind nicht nur Modeschauen, in denen jetzt Transgender, alte, dicke, ungewöhnliche Menschen, die früher versteckt und/oder diskriminiert wurden, auftauchen. Auch die Werbung ist „Diverse“, das Fernsehen, die Öffentlichkeit.
Richtig rührend: der Auftritt der erst 12jährigen Daisy-May Demetre, die mit Carbon Prothesen über den Laufsteg bei „Lulu et Gigi Couture“ lief. Schönheit liegt im Auge des Betrachters, sagte schon die weise Vogue-Legende Diana Vreeland…