Letzten Sommer ging es los mit den süßen Körben aus Bast, danach kamen die lustigen Nylon-Netze so allmählich ins Straßenbild. Es war die Abkehr von den oktroyierten It-Bags der Designer.
Die neuen Taschen waren….anders. Cool. Ostentativ No-Name.
Wie gesagt: vor 10 Jahren gab es It-Bags, die angesagten Taschen der Designer mit dem gewissen Etwas, dem „it“ Faktor. Sie beherrschten weltweit die Anzeigenkampagnen und spielten die Hauptrolle bei den Konzernumsätzen ihrer Hersteller. Mit It-Bags wurden Millionen verdient und wir alle träumten davon GENAU DIESE Taschen zu besitzen. Wir wollten was ab haben von dem Glanz und den Glamour der Marke, die dahinter steckte.
Das ist jetzt anders. Die neuen „angesagten“ Taschen haben keine großen oder leicht erkennbaren Logos mehr drauf. Im Gegenteil. Bloß nicht erkennen, vom wem die Tasche ist, schon gar nicht von den „falschen“ Personen. Individualität, Authentizität, Nische.
Keine Logos, keine Prägungen. Extravagante Formen, mutige Entwürfe, skulpturell. Taschen wie Kunstwerke. Interessante Optik. Außergewöhnlich.
Eine große Rolle bei diesen neuen Taschen spielt das Material. Oft ist es ein extravaganter oder unerwarteter Stoff, mal ist es schräges Knautschleder oder sogar Plastik. Auch die Farbe kann extravagant sein. Alles nur nicht brav und spießig. Es ist der Look der jungen Mädchen aus Berlin, die Hauptstadtgirls können (und wollen) sich weder Hermes noch Chanel leisten und auf der Suche nach glamourösen Alternativen wurden sie fündig nicht bei anderen Marken, sondern bei neuen Ideen.
Wie gesagt: Extravaganz, Individualität und Modemut statt Marketing und Massenware. Das ist sympathisch – und sieht toll aus.
Auch interessant: Taschen der neuen Generation haben die „alten“ Funktionen aufgehoben, werden nicht mehr nur am Tag oder nur am Abend getragen. Man nutzt sie nach Laune, nicht nach Anlass
Hier ein paar Beispiele:
Unten: Weißes Nappaleder, extravagante Form. Wie ein Beutel. Nur….exzentrischer. Nicht Abend- nicht Tages-Tasche, sondern eine geniale Mischung aus allem. Von Max Mara.
Unten: Ui, was ist denn das, eine Art Ballon, aber mit Origami-Falten und einem extrem langen, schmalen Bügel. „Nina Bag“ von Gabriela Hearst
Unten: Ein Dreieck! Außergewöhnliche Silhouette für eine Tasche. Fällt da nicht ständig was raus, bei DER Form? Tasche von Balenciaga