„Bloß nicht auf Mahlzeiten verzichten“ warnt Diplom Ingenieurin und Diät Beraterin Christiane Enders, die soeben ihr Buch „Feel Good Cuisine – Wohlfühl Rezepte für jeden Tag“ veröffentlicht hat.
Das klingt zu schön, um wahr zu sein. Alles Humbug, möchte man denken. Ist es aber nicht. Alles ist medizinisch belegt. Enders war Finanzdienstleisterin, hatte einen stressigen Job, war oft müde, schlapp, gereizt und einfach nicht in ihrer Mitte. Sie quittierte den Job – und fing an, ihr Leben gründlich auf den Kopf zu stellen. Sie fing mit einer Ernährungsumstellung an – und entdeckte die wundervolle Kraft der Heilpflanze Aloe Vera. Mittlerweile ist Enders ein gefragter Ernährung Coach. Glamometer traf sie zum Gespräch
Glamometer:
Adventszeit! Plätzchen im Büro, schneller Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt, wir sind den Kalorienbomben-Attacken hilflos ausgeliefert!
Enders:
Erste Hilfe: Weissmehl weglassen. Lieber Zimtserne aus Nüssen und Mandeln essen, statt Plätzchen aus Mehl. Lieber nur Glühwein statt Currywurst. Und wenn die Wurst unbedingt sein muss, Brot weglassen.
G: Was sind denn die schlimmsten Sünden in der Weihnachtszeit? Gans und Knödel?
E.: Gans und Rotkraut, das ist völlig okay, das sind gesunde Fette. Nur die Knödel muss man weglassen. Das Problem in der Weihnachtszeit ist, dass die Menschen denken, sie müßten sich kasteien, damit sie abends auf der Weihnachtsfeier richtig reinhauen können. Sie essen den ganzen Tag nichts, oder „nur“ Plätzchen. Dann schlagen sie zu und wundern sich warum sie zunehmen. Am Abend ist der Körper nicht auf Verdauung ausgelegt. Sonst hat er in der Nacht zu kämpfen. Eine richtige Ernährung muss dem Körper immer das Gefühl geben, gut genährt zu sein. Keine Mahlzeit ausfallen lassen! Dann „denkt“ der Körper auch nicht, dass er bunkern muss.
G.: Viele Frauen lassen das Frühstück weg….dann sind die ersten Kalorien schon mal gespart
E.: Ganz falsch. Frühstück ist ausgesprochen wichtig. Und zwar ein warmes Frühstück! Besonders in der kalten Jahreszeit. Wenn ich morgens etwas Kaltes esse, friere ich den ganzen Tag. Ich empfehle daher, einen Porridge zu kochen mit geriebenen Äpfeln und wärmenden Gewürzen wie Zimt. Dazu gekochtes Obst. Orangensaft ist übrigens tödlich, er reizt den Darm und damit das Immunsystem. O-Saft hat zwar viel Vitamin C, aber auch so viel Fruchtzucker wie ein Glas Coco Cola. Und Obst sollte man nur bis 12 Uhr mittags zu sich nehmen, damit der Körper es richtig verstoffwechseln kann. Ich beginne meinen Tag statt mit Kaffe mit einem heißen Ingwer Tee, der kurbelt den Stoffwechsel an.
G.: Klingt freudlos….
E.: Ist es aber nicht. In meinem Kochbuch „Feel Good Cuisine“ finden sich wirklich viele tolle, leicht nach zu machende Rezepte, die die ganze Familie erfreuen werden. Sogar für Veganer ist etwas dabei. Erstmal, wie gesagt, ist es wichtig, regelmäßig drei mal am Tag zu essen. Tagsüber kann man sowieso schlemmen, was man möchte. Dabei sollte man nur auf genügend Eiweiß achten. Auf Fisch, Fleisch, Tofu, Linsen oder Feta. Und wir brauchen gute Fette wie Olivenöl und Leinöl. Da empfehle ich das Leinöl von Dr. Buttwig, das wird gekühlt geschickt und hat Omega 3 Fettsäuren für unsere Zellen. Dieses Öl ist fantastisch für Herz und Hirn. Abends gibt es bei uns übrigens Suppe. Von Kürbissuppe bis Hühnersuppe. Ohne Kohlehydrate. Um den Körper nicht zu belasten. Das Abendessen sollte immer bescheiden ausfallen und möglichst vor 19 Uhr eingenommen werden. So dass man danach bei Licht noch einen Spaziergang machen könnte.
G.: Wie wichtig ist Sport und Fitness?
E.: Bewegung ist das A und O. Bewegung! Kein Sport, das ist ein großer Unterschied. Lieber eine halbe Stunde spazieren gehen, als eine Stunde auf den Stepper quälen, vor allem, wenn man es nicht gewöhnt ist. Das Blut muss bewegt werden, eine halbe Stunde reicht da völlig aus. Die Leute sind oft überehrgeizig und übersäuern und vergiften ihren Körper. Dann funktioniert der Stoffwechsel überhaupt nicht mehr und man nimmt auch nicht ab.
G.: Spazierengehen ein Wundermittel?
E.: Aloe Vera ist das Wundermittel. Da sind über 250 Vitamnine, Mineralien und Sekundärstoffe drin. Es stärkt das Immunsystem, entschlackt, entgiftet und entsäuert. Aloe Vera ist ein Liliengewächs wie Knoblauch und Spargel, hat daher auch deren wundheilende Wirkung, und schaut im Körper quasi nach wo etwas fehlt, das wird dann aufgebaut. Ich schwöre auf Aloe Vera, trinke es regelmäßig.
G.: Sie bieten auch Ernährungsberatung an und ein Diät-Kit, dass man für 131 Euro als Paket online bestellen kann
E.: Das ist keine Diät, sondern ein Reiningungsprogramm. Das ist ein gewaltiger Unterschied. Bei einer Diät muss man hungern und sich kasteien. Diät reduziert die Kalorien Zufuhr. Aber die Giftstoffe sind noch da. Die Konsequenzen ist oft ein Jo-Jo Effekt. Bei uns gibt es kein Kalorienzählen und keine Heißhunger Attacken. Das, was Sie spüren ist kein Hunger, sondern Durst.
G.: Wie sieht so ein Programm aus? Schränkt es unseren Alltag ein?
E.: Unser Programm dauert 9 Tage. Zwei Tage davon ist das Essen tatsächlich etwas eingeschränkt, den Rest der Zeit isst man normal. Der Körper kann sich reinigen, man bekommt Power, die Augen fangen an zu strahlen, die Haut wird sichtbar schöner. Und der Körper ist komplett versorgt. Das schafft man mit Säften oder mit Suppenkuren nicht.
G.: Wann sollte man die Kur am besten beginnen? Gleich nach Weihnachten?
E.: Auf keinen Fall. Die besten Ergebnisse erzielt man nach ayurvedischer Lehre frühestens ab Mitte Januar, wenn es nicht mehr so kalt draußen ist. November bis Februar sind keine Fastenmonate. Und man sollte sich auch nicht stressen, lieber 3 mal im Jahr eine kurze Kur, als einmal im Jahr eine zu lange Detox-Phase.
G.: Wie viel nimmt man pro Kur ab?
E.: Sie verlieren kein Gewicht, aber Umfang! Deshalb ist in unserer Box auch ein Maßband beigelegt. Man nimmt den Umfang ab, den der Körper zulässt. Theoretisch kann ein Mensch kann bis zu 5 Kilo abnehmen in den 9 Tagen. Auch an Stellen die sonst lang anhaltend sind.
G.: Ihr bester Schönheits-Tipp?
E.: Mindestens 2 Liter stilles Wasser am Tag trinken. Bevorzugt das von St.Leonhards Quelle. Die haben eine Kiste mit 6 verschiedenen Sorten, da findet man schnell raus, welches am besten schmeckt.
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